Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen steigt weiter

Wissenschaftliche Untersuchungen von 8000 Kindern im Grund- und Hauptschulalter in zwei identisch aufgebauten Versuchsreihen in den Jahren 1995 und 2000 zeigen, daß die Zahl der asthmatischen und allergischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen weiter dramatisch zunimmt.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Zahl der Fälle von Asthma um 33 Prozent, die von Heuschnupfen um 29 Prozent und die von Hautallergien um 18 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer Studie an der Universitätsklinik Münster, welches die Koordinatoren des Projektes, Ulrich Keil und Stephan Weiland, vorstellten.

Die Studie ist Teil des weltweiten Forschungsprojektes "International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC)", an dem 155 Länder beteiligt sind. Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster hat als erstes der beteiligten Länder die Untersuchungen abgeschlossen.

Von den Ergebnissen insgesamt erhofft man sich weiteren Aufschluß über die Ursachen und die Entwicklung von Asthma und Allergien. Denn ein interessanter Aspekt steht schon jetzt fest: Albanien, das ärmste Land im Rahmen der Studie, weist die niedrigste Allergiequote auf.

Derzeit kann nur ein geringer Teil der Ursachen geklärt werden, die "Hygiene-Hypothese" spielt jedoch mit Sicherheit eine wichtige Rolle: Übertriebene Hygiene im Kindesalter beeinträchtigt das Immunsystem und Krankheiten treten häufiger auf. Mögliche Ursachen für den Anstieg sieht Ulrich Keil auch in der Belastung durch den Schwerlastverkehr in Wohnungsnähe und Feuchtigkeitsschäden in Schlafräumen. Als größter Risikofaktor erweise sich jedoch das Rauchen. Seine Empfehlungen zur Vorbeugung von Allergien sind vollwertige Ernährung und Sport.

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