Befreiung asthmakranker Kinder vom Schulsport nicht unbedingt empfehlenswert

Eine Umfrage des DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund) unter 5 000 Sportlehrern und Schulleitern unterschiedlicher Schultypen berichtete jeder Dritte, dass Asthma-Kinder vom Sport befreit würden. Als Gründe für die Freistellung vom Sportunterricht nannten die Befragten den Rat des behandelnden Arztes (56 Prozent), den Wunsch der Eltern (30,5) und die Angst vor einem Anfall (knapp 10).

Asthma bronchiale ist nach Angaben des DAAB inzwischen die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Jedes achte Kind zeige bereits bei der Einschulung eindeutige Asthma-Symptome. Die Situation habe sich in den letzten Jahren zugespitzt. So rechneten Experten bis zum Jahr 2010 mit einer Zunahme der Atemwegserkrankungen um weitere 25 Prozent, berichtete der DAAB. Allerdings sind die Schulpädagogen häufig überfordert. Zwei Drittel der befragten Pädagogen glaubten, einem plötzlichen Asthmaanfall ihrer Schüler nicht gewachsen zu sein. Sie fühlten sich unzureichend über die Krankheit informiert und seien auf einen Notfall kaum vorbereitet. So wird aus reiner Vorsicht unterbunden, was nach Ansicht von Experten für die Entwicklung auch asthmakranker Kinder wichtig ist. Sportliche Betätigung ist nicht nur für den Muskelaufbau notwendig, sondern verbessert die Lungenfunktion und die Reizschwelle für Asthma-Anfälle wird hinaufgesetzt.Prof. Dieter Kiosz von der Kinderfachklinik Amrum meint dazu: " Kinder mit Asthma, die noch keine Folgeschäden an den Bronchien aufweisen, seien bei richtigem Training genauso belastbar wie gesunde Kinder."

Zurück

Einen Kommentar schreiben