Allergie? Warum gerade ich?

Annähernd jeder dritte Bundesbürger klagt mittlerweile über allergische Erkrankungen unterschiedlichen Ausmaßes. Die Zahl der unter Allergien leidenden Menschen hat sich in den letzten 40 Jahren fast verdreifacht.

Woran liegt das? Ist es Veranlagung; sind wir anfälliger geworden oder empfindlicher?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass fast jeder von uns aufgrund einer ererbten Veranlagung ein potentieller Allergiker ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veröffentlichte hierzu 1994 folgende Zahlen:

Disposition + Quote
kein Familienmitglied allergisch 5 - 15 %
einer der Geschwister allergisch 25 - 30 %
ein Elternteil allergisch 20 - 40 %
beide Elternteile allergisch 40 - 60%

Die Grafik zeigt das ungefähre Risiko eines Neugeborenen, entsprechend der Familiengeschichte eine allergische Erkrankung zu entwickeln.
Während früher in erster Linie Heuschnupfen und Asthma als allergische Erkrankungen bekannt waren, ist die Problematik in der heutigen Zeit viel weitgreifender. Hunderte allergieauslösender Stoffe machen es dem Facharzt und dem Patienten schwer, eine genaue Ursachenforschung zu betreiben.
Die bekanntesten allergischen Erkrankungen werden überwiegend durch natürliche Allergene ausgelöst. Hierzu gehören:

1. Inhalationsallergene: durch Pflanzenpollen, Milbenkot, Schimmelpilzsporen, Hautschuppen und Exkremente von Säugetieren, Stäube vielfältiger Herkunft (z. b. Mehl, andere Arbeitsstoffe)

2. Nahrungsmittelallergene: in Milch und Milchprodukten, Hühnerei, Schalentieren, Fisch, Nüssen, Gewürzen, Gemüse usw.

3. Insektengiftallergene: durch Bienen, Wespen

4. Arzneimittelallergene: in Penicillin und anderen Antibiotika, Sulfonamiden, Schmerzmittel u. v. a.

5. Parasitenallergene: durch Spulwurm, Hundebandwurm u. a.

6. Kontaktallergene: durch Metallsalze (Nickel), Gummistoffe, Kunststoffe, Kosmetika, Konservierungsmittel, Inhaltsstoffe von Pflanzen und pflanzlichen Produkten u.v.a.

Hinzu kommen chemische Substanzen wie Formaldehyd, die eingeatmet oder durch Hautkontakt Auslöser allergischer Erkrankungen sein können.
Die Häufigkeit der verschiedenen Allergien gibt nachfolgende Tabelle wieder, wobei in Summe mehr als 100% erreicht werden, da oftmals mehrere Allergien gleichzeitig bestehen:

Allergenquelle + Quote
Haustiere 8 %
Arzneimittel 12 %
Lebensmittel 14 %
Pollen 16 %
Milben 20 %
Zusatzstoffe 21 %
Schimmelpilze 30 %

Allergien werden heutzutage gerne als "Zivilisationskrankheit" bezeichnet. Umweltbelastungen, Luftverschmutzung, Stress, ungesundes Essen und .. und .. und.

Die persönliche Lebensführung hat einen wesentlichen Anteil daran, ob und wie eine Veranlagung zu Allergien zum Ausbruch kommt oder nicht. Körperbewusstsein - Reaktionen des Körpers zu erkennen und deuten zu lernen - und ein bewusster Umgang mit den Dingen des täglichen Lebens spielen hier eine wichtige Rolle.

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