Duft- und Aromastoffe: Wenn das Wohlgefühl zur gesundheitlichen Belastung wird

Wer kennt es nicht - das angenehme Gefühl, das der Hauch eines wohlriechenden Parfüms erzeugt.  

"Ich kann dich nicht riechen" - diese seit Hunderten von Jahren gebräuchliche Umschreibung eher abgeneigter Gefühle zeigt, wie wichtig ein angenehmer Duft ist.
 
Längst beschränkt sich der Einsatz mehr oder weniger gut riechender Düfte nicht mehr nur auf Duschgels, Haarschampoos oder Bodylotions. Natürlich muss auch die Wäsche nach Frühling riechen und Duftlampen verbreiten ihr Aroma in den eigenen vier Wänden. Nachdem auch Putz- und Reinigungsmittel verstärkt auf "Duft" setzen, kommen nun noch Raumluftsprays und Polstersprays auf den Markt.
 
Was zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Verbesserung der Qualität der Raumluft gedacht ist, kann bei unüberlegtem Einsatz zu gesundheitlichen Problemen führen. Hierauf wies die Kommission "Innenraumlufthygiene" des Umweltbundesamtes hin, der Wissenschaftler von Universitäten und Behörden des Bundes und der Länder angehören.
     
Studien zeigen, dass Duft- und Aromastoffe eine mögliche Ursache für Allergien und allgemeine Befindlichkeitsstörungen sein können. Das gleiche gilt für Aromastoffe, die z. B als Geschmacksverstärker auch Nahrungsmittelfertigprodukten beigesetzt werden. Als Riech- und Aromastoffe werden sowohl künstliche als auch natürlich vorkommende Substanzen verwendet. Doch ob pflanzlicher Herkunft oder chemisch hergestellt - die Herkunft ist prinzipiell nicht ausschlaggebend für die gesundheitliche Relevanz der Stoffe.
 
Die ohnehin schon vorhandene Belastung der Innenraumluft wird durch den Einsatz von Duftsprays, Essenzen oder Duftölen eher noch erhöht, warnt die Kommission. Eine gewünschte Verbesserung wird durch das "Übertünchen" mit Aromastoffen ohnehin nicht erreicht. Hier gilt es vielmehr, die Ursachen unangenehmer Gerüche zu erkennen und zu beseitigen. Überdies ist regelmäßiges Lüften in Form einer Stoßlüftung (Durchzug) der beste Schutz vor muffiger Zimmerluft.

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