Filtertechnik in Staubsaugern: Anzahl der Filterstufen sagt nichts über die Qualität aus!

Gerade zur Winterszeit hört man manche Hausfrau klagen:
"Wo kommt nur dieser viele Staub her. Ich habe doch gerade erst gestern Staub gewischt und nun sieh Dir das an. Schon wieder eine Staubschicht auf dem Schrank!"
 
Dass eine der Ursachen dieser feinen Stäube, die sich hartnäckig auf Mobilar und auch in der Raumluft halten, eine unzureichende Filtertechnik des Staubsaugers ist, wissen die wenigsten.
"Mehrfachfiltersystem", "Hygienefilterung" - und ... und ... und ... In der Werbung hört sich manches "sehr gesund und sauber an", was im praktischen Alltag dann wenig Nutzen bringt.
Was Filter im Staubsauger bewirken und warum viele Filter nicht unbedingt ein Garant für gute Abscheideleistungen sind, verdeutlicht Ihnen folgende Ausführung:
     
Eins der grundsätzlichen Funktionsprobleme, die ein Staubsauger lösen muss, ist: wie halte ich den Schmutz zurück, der sich aus Partikeln unterschiedlichster Größe und Substanz zusammensetzt. Dass die Filtertüten alleine nicht ausreichten, haben die Hersteller sehr schnell erkannt und Zusatzfilter unterschiedlichster Bauart hinzugefügt. Ein Staubsauger mit 6-fach-Hygiene-Filterung kann z. B. so aussehen:
1. Filterstufe:
Der Saugschlauchanschluss am Gerät ist in besonderer Weise mit einer Dichtung versehen.
2+3. Filterstufe:
Der Staubbeutel ist aus 2-lagigem Papier hergestellt. Jede Lage bildet eine Filterstufe. (Staubsauger mit7-fach-Filterung haben meist 3-lagige Tüten).
4. Filterstufe:
Der Raum, in dem die Filtertüte sitzt, ist mit einem auswaschbaren Behälter bestückt.
5. Filterstufe:
Vor dem Motor sitzt ein so genanntes Motorschutzfilter.
6. Filterstufe:
Am Luftaustritt des Staubsaugers sitzt noch ein Filter.

Die Filter, die man an oben genannten Stellen findet, sind meist Fliesstoffe in Form von Microfiltern oder, seltener, elektrostatische Filterfliese. Die Kapazität (das Aufnahmevermögen an Staubpartikeln) und Qualität (Wirkungsgrad der Staubrückhaltung) ist insbesondere beim so genannten Feinstaub unbefriedigend. Man merkt es an den unangenehmen Gerüchen nach dem Saugen oder aber auch an der feinen Staubschicht, die nach dem Staubsaugen wieder auf den Schränken liegt, obwohl gerade staubgewischt wurde.
In Zahlen ausgedrückt:
Microfilter haben bei einer Staubpartikelgröße bis zu 1 Micron (= bis 0,001 mm) gerade mal einen Wirkungsgrad von gut 90 %. Gerade dieser Partikelgrößenbereich ist jedoch für die Gesundheit sehr wichtig. Allergene Partikel und lungengängige Feinstäube können wesentlich kleiner sein. Da sie beim Staubsaugen nicht zurückgehalten werden, werden sie über den Luftausblas am Staubsauger wieder schwungvoll in die Raumluft geblasen
Die Entwicklung der Filtertechnik für Staubsauger in den letzten 3-4 Jahren zeigt jedoch, dass es auch anders geht. Inzwischen wird eine Filterqualität angeboten, wie sie schon seit vielen Jahren in der Raumluftfilterung (Reinraumtechnik, Microelektronic, OP-Räume in Krankenhäusern usw.) eingesetzt wird: die HEPA-Filterung.

HEPA - Filter (= high efficiency particulary air filter) sind so konzipiert, daß sie über spezielle gefaltete Filterfliese eine große Filteroberfläche aufbauen und damit eine hohe Kapazität an Staubaufnahme erreichen. Das Flies ist überdies so ausgeführt, dass es sogar von den allerkleinsten Staubpartikeln und auch Allergenen bis knapp unter 100% zurückhält. Diese Filter sind mit einem dichten Rahmen versehen, so dass man sie immer nur in Form einer Filterkassette bekommt, die in den Staubsauger eingesetzt wird.

Ist man glücklicher Besitzer eines Staubsaugers mit HEPA-Filterung, ist die Zahl der Filterstufen eigentlich unerheblich. Wichtig ist, dass der HEPA-Filter am Luftaustritt im Staubsauger sitzt, damit die ausgeblasene Luft tatsächlich von annähernd allen Staubpartikeln befreit wird. Neueste Staubsaugermodelle haben sogar HEPA-Filter, die man auswaschen kann. Hier wird der Geldbeutel entlastet - und man tut etwas für die Umwelt und nicht zuletzt auch für die Gesundheit.

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