Häufig verharmlost: das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS)

Der Name Chronisches Erschöpfungs-syndrom (englisch: Chronic Fatigue Syndrome  (CFS) klingt harmlos. Doch die komplexe chronische Erkrankung, die sich  hinter dieser Bezeichnung verbirgt, ist für die Betroffenen fatal.

Sie quälen sich oft über Jahre mit einer für Gesunde nicht vorstellbaren  Erschöpfung durch ihren Alltag. Weitere Beschwerden sind ausgeprägte Konzentrations-- und Gedächtnisstörungen, Halsschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, empfindliche Lymphknoten sowie nicht  erholsamer Schlaf.eringste körperliche oder geistige Anstrengungen verstärken die Symptome anhaltend.
 
"Fatigue bei CFS und normale alltägliche Erschöpfung haben etwa so viel gemeinsam wie eine bösartige Krebsgeschwulst und eine harmlose, gutartige Wucherung", so der Vorsitzende Helmut Uhlisch.
 
Für die etwa 300.000 CFS-Kranken in Deutschland gibt es keine geeigneten Versorgungsstrukturen. Helmut Uhlisch: "CFS-Kranke werden mit ihren Problemen allein gelassen. Sie stossen bei Ärzten, Behörden und im sozialen  Umfeld häufig auf Unkenntnis, Vorurteile und wenig Verständnis. Fälle, in  denen CFS-Kranke fünf bis sieben Jahre um die Zuerkennung einer Rente kämpfen müssen, sind leider keine Seltenheit. Das ist für jemanden, der sowieso am Ende seiner Kräfte ist, eine unerträgliche Situation."
 
Zurzeit sind trotz intensiver internationaler Forschung weder die Ursache/n des CFS bekannt noch gibt es eine für alle Betroffenen gleichermaßen geeignete Therapie. Indiz für die hohe Priorität, die dem CFS vom US-amerikanischen Gesundheitsministerium eingeräumt wird, ist ein über vier  Jahre angelegtes, mit 12,9 Millionen Dollar ausgestattetes Forschungsprogramm der Centers for Disease Control (CDC). Hiermit soll das  Ausmaß des Problems abgeschätzt und geklärt werden, ob es sich um eine einzelne Krankheit oder die gemeinsame Endphase verschiedener Störungen  handelt. Man will zudem den Krankheitsverlauf und messbare klinische Auffälligkeiten analysieren sowie Faktoren herausfinden, die CFS verursachen  oder das Risiko erhöhen, daran zu erkranken.
 
Helmut Uhlisch: "Von diesem Sachstand sind wir in Deutschland leider sehr  weit entfernt. Eine systematische CFS-Forschung findet nicht statt. In letzter Zeit drängt sich uns der Eindruck auf, dass CFS in Zeiten knapper  Ressourcen Gegenstand eines Verteilungskampfes unter Medizinern geworden  ist. Dabei stehen auf der einen Seite Befürworter kostenintensiver, wissenschaftlich zweifelhafter Maximaldiagnostik oder Therapieansätze und  auf der anderen Seite diejenigen, die glauben, es reiche aus, CFS-Patienten  auf die angebliche Harmlosigkeit ihrer Erkrankung hinzuweisen und nach Hause  zu schicken. Abzocken oder Bagatellisieren - beides verhindert eine angemessene Versorgung der CFS-Kranken!"
 
Besonders gravierende Defizite sieht der Fatigatio e.V., wenn Kinder und  Jugendliche an CFS erkranken. Es gibt in Deutschland kaum Ärzte, an die sich  Betroffene bzw. deren Familien wenden können. Bei Lehrern, Erziehern und Behörden ist das Krankheitsbild unbekannt. Der Verein wird in Kürze eine  umfangreiche Broschüre zum Thema "CFS bei Kindern und Jugendlichen" herausgeben.  
 
Pressemitteilung zum Internationalen CFS-Tag a
Helmut Uhlisch
(Vorsitzender des Fatigatio e.V.)
 
Informationen zum CFS erhalten Sie bei Einsendung eines mit EUR 1,45 frankierten und adressierten Rückumschlages bei:

Fatigatio e.V.
Postfach 410261,
D - 53024 Bonn

Zurück