Latex-Allergie - wie gehe ich damit um?

Die Zahl der Latexallergiker steigt ständig. Insbesondere in bestimmten Berufsbereichen (Krankenhauspersonal, Prostituierte) ist der Anteil der Latexallergiker sehr hoch. Geprägt dadurch, dass der Körper ständig mit latexhaltigen Produkten in Berührung kommt (Untersuchungshandschuhe, Kondome u. v. a. m.).

Den wenigsten ist bekannt, dass lediglich das Naturlatex der Allergieauslöser ist. Synthetisches Latex macht also keine Probleme.
Die Latexallergie ist eine Kontaktallergie, d. h. wenn der Mensch mit naturlatexhaltigen Produkten in Berührung kommt, löst dieser Kontakt die Allergie aus. In der Regel zeigt sich die Allergie an der Körperstelle, die mit Latex in Berührung kam, in Form von Juckreiz, Quaddeln und sonstigen Veränderungen der Haut. Aber auch Übelkeit und Erbrechen, Unruhezustände oder Benommenheit, Atemnot oder Herz-Kreislaufprobleme können auf eine Latexallergie zurückzuführen sein. Latexallegien sind sowohl den Allergien des Soforttyps als auch dem so genannten Spättyp zuzuordnen. D. h. die Symptome, die der Kontakt mit Latex auslöst, können sich bis zu 72 Stunden später zeigen.
Mit einer zunehmenden Sensibilisierung - also weiterer Konfrontation mit dem Latexallergen - verschlimmern sich die Beschwerden und können zu einem so genannten allergischen Schock führen.
Um eine spürbare Reduktion der Beschwerden zu erreichen, gibt es nur eine Möglichkeit: das Meiden aller Produkte, die Naturlatex enthalten.
Dies ist insofern etwas schwierig, da Bezeichnungen wie Naturkautschuk, Elastodien oder Federharz den Naturlatexanteil umschreiben. Ebenso beinhalten viele Dinge des täglichen Gebrauchs, an die man so ohne weiteres gar nicht denkt, Naturlatex.
Wir haben Ihnen daher nachfolgend eine recht umfangreiche Auflistung erstellt, die Ihnen helfen soll, Ihr persönliches Umfeld zu analysieren und Ihnen gleichzeitig, soweit möglich, Alternativen aufzeigt. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und auf unserem heutigen Kenntnisstand basiert.


TIPPS für den Alltag

Produkte Problematik/Maßnahmen

Alternativvorschläge

Hosengummi, Gummi in BH´s, Strümpfen, Socken, Badesachen ersetzen durch synthetisches Gummi

einige Hersteller verwenden dies bereits

Elasthangummi

z.B. Schießer, Ergee, Falke

Latexmatratzen hier kommt man durch den Drellbezug in der Regel zwar nicht in Berührung mit dem Latexkern, jedoch werden durch den Abrieb, der durch die Beanspruchung einer Matratze entsteht, latexhaltige Feinstpartikel an die Luft abgegeben.

Ersetzen durch Synthetikmatratzen

mit Kaltschaumkern

Matratzen im Urlaub in der Regel ist nicht bekannt, welches Matratzenmaterial man in Hotels, Ferienwohnungen usw. vorfindet.

Es wird daher empfohlen, einen sogenannten Kappenbezug oder ein Laken auf Reisen mitzuführen.

Allergendichte Kappenbezüge oder Laken

Tischauflagen unter den Tischdecken(z. B. in Restaurants) sind oft Antirutschdecken aus Gummi zu finden, die Sie bei auftretenden Beschwerden einfach entfernen sollten.  
Kleber für Fliesen, Teppichboden, Kork usw. kann Naturlatex enthalten

Kleber auf Acrylbasis

Kautschukböden muß ausgetauscht werden

PVC, Fliesen usw.

Dispersionsfarben enthalten in der Regel heute kein Naturlatex mehr, bis auf einige Biofarben.

Farben auf Acrylbasis

Antirutschmatten in Badewannen, Antirutschsocken für Kinder, Autofußmatten, Schreibtischauflagen sollten entfernt oder gegen Artikel ohne Nauturlatex ausgetauscht werden.

Mögliches Material.

Vinyl, Polyurethan

Mouse-Pad, Rolle der Mouse beides beinhaltet Naturlatex. Der Abrieb der Mouse-Rolle auf dem Pad reicht aus, Beschwerden auszulösen

Maus-Pad aus PVC o. Hartpappe

Mouse: Logitech Track man

Radiergummi kann Naturlatex enthalten

Radiergummis aus Vinyl, z.B. Faber Castell

Einmachgummi, Haushaltsgummi, Haargummi, Dichtungsringe sollten möglichst nicht eingesetzt werden  
Haushaltshandschuhe, Gartenhandschuhe können Naturlatex enthalten

Handschuhe aus PVC oder Vinyl

Gummibällte (Tennis, Sqash usw.) sollten ausgetauscht werden

Bälle aus Elasthan

Gartenschlauch, Gummi-stiefel, Gummischutz-kleidung sollten ausgetauscht werden

Artikel aus PVC

Orte mit einer erhöhten Latexexposition Autowerkstätten, Reifenlager, Fahrradläden, Klebstoffhersteller usw.

Diese Orte sollten gemieden werden.

 
Luftballons, Gummitiere, können Naturlatex enthalten.  
Gummipuppen können Naturlatex enthalten

austauschen gegen Kunststoff- oder Porzellanpuppen

Polsterungen in Kissen, Polstermöbeln können Naturlatex enthalten

synth. Materialien

Kopfsalat, Spargel, Feigen, Chicorée, Endivien, Kaffee, Bier Hier können Kreuzallergien entstehen, da Latex der Milchsaft zahlreicher Pflanzen ist.

Diese Nahrungsmittel sind zu meiden.

 
Medikamente auf pflanzlicher Basis und Körperpflegemittel können latexhaltige Komponenten beinhalten

z.B. Mandelöl, Avocado-Öl

 
Kosmetikschwämmchen enthalten in der Regel Naturlatex

Haarpinsel benutzen

Kodome enthalten in der Regel Naturlatex

Vorsicht: Alternativen sind oft nicht HIV-sicher

Kondome aus Schafsdarm

Pflanzen (Ficus Benjamini Kakteen, Löwenzahn, Weihnachtsstern, Gummibaum) verdunsten Latex-Saft und sind daher tabu in der Wohnung und im Garten  
Kaugummi insbesondere Billigprodukte enthalten Naturlatex

Kaugummi von Wrighley

Taucherzubehör, wie Brille, Flossen, Anzug usw. enhalten oft Naturlatex  

 

Als Naturlatexallergiker ist es ratsam, ein gesundes Gespür für Produkte und Artikel aus "Gummi" zu entwickeln. Denn hier kann das Allergen vorhanden sein. Untersuchen Sie Ihr persönliches Umfeld genau: Wohnraum, Arbeitsplatz, Auto, Kleidung usw.
Wenn Sie unvorhergesehen mit dem Allergen in Berührung kommen, ist es ratsam, ausgiebig zu duschen, die Haare zu waschen und die Kleidung zu wechseln. Dies gilt insbesondere in Räumen mit erhöhter Latexexposition.
Problematisch wird es auch, wenn Sie sich als Naturlatexallergiker einer ärztlichen Behandlung unterziehen müssen. Ob ambulant (Zahnarzt, Hausarzt usw.) oder stationär - im medizinischen Bereich wimmelt es nur so von naturlatexhaltigen Artikeln. Es ist daher zwingend erforderlich, dass Sie vor Behandlungsbeginn auf Ihre Allergie hinweisen. Achten Sie darauf, dass ein entsprechender Eintrag in Ihre Krankenakte erfolgt. Nur so können Sie sich vor unliebsamen Überraschungen während der Behandlung schützen.
Sie sollten ebenfalls stets Ihren Allergiepass bei sich tragen, denn im Notfall kann die enthaltende Information für den behandelnden Arzt, der Sie ja in der Regel nicht kennt, lebenswichtig sein.
 
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