Psoriasis: auch die Psyche soll behandelt werden

Wer an Schuppenflechte leidet, kann ein Lied davon singen. Was hat er nicht schon alles ausprobiert. Leichte Formen lassen sich durch Salben, Bäder und Packungen lindern. In schweren Fällen wird mit Cortisoncreme oder Fumarsäuretabletten behandelt. Beides nicht ohne Risiko und Nebenwirkungen.
 
Elektrotherapie
Das Forschungszentrum Karlsruhe in Kooperation mit der Uni-Hautklinik Mannheim entwickelte nun eine Elektrotherapie, die zu deutlich verringerter Schuppenbildung bzw. zum Teil auch zum völligen Abheilen der erkrankten Hautstellen führen soll. Diese Methode wird mit einer Erfolgsquote von 90% angewendet bei Psoriasis an Händen und Füßen. Die Behandlung erfolgt zu Hause und dauert ca. 3 Monate. Täglich werden die entsprechenden Körperteile 5-10 Minuten in Wasser gebadet, durch das über 2 Elektroden Interferenzstrom geleitet wird. Im Rahmen des derzeitigen Modellversuchs übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Eine grundsätzliche Übernahme ist jedoch noch nicht geklärt.
 
Psychotherapie
Die Veranlagung zur Schuppenflechte wird oft vererbt. In der Pubertät bricht sie meist aus und wird dann chronisch. Unter dem Einfluss von Stress, Infektionen oder auch Umweltfaktoren kommt es zu Krankheitsschüben. Anders als bei der Neurodermitis ist die Schuppenflechte selten schmerzhaft und die betroffenen Hautstellen jucken nicht. Die Einschränkung der Lebensqualität ist jedoch auch hier gegeben.
Der seelische Druck und das Gefühl des Isoliertseins führen häufig zu Selbstwertproblemen. Eine Psychotherapie kann helfen, den Alltag mit der Krankheit besser zu bewältigen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die beschwerdefreie Zeit zwischen den Schüben deutlich verlängert werden konnte. Die psychotherapeutische Behandlung kann unterstützt werden durch Autogenes Training und progressive Muskelentspannung.

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