Was haben gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in Kunststoffen mit Allergien zu tun?

Schon oft haben wir in Newsbeiträgen der Allergieinfo-Datenbank Hinweise zum Thema Kunststoffe und deren Inhaltsstoffe gebracht.  Oft werden wir gefragt, was das denn mit Allergien zu tun hat.
Nun, Kunststoffe selbst lösen eher selten Allergien aus. Insbesondere PVC beinhaltet jedoch Bestandteile, die das Immunsystem schwächen.
 
Und jetzt sind wir beim Thema: Allergiker, Asthmatiker, Neurodermitiker, Umweltkranke etc. sind chronisch krank und aufgrund dessen mit einem instabilen, zeitweise geschwächten Immunsystem ausgestattet. Das bedeutet, dass sie gesundheitliche Belastungen wesentlich eher wahrnehmen, als ein gesunder Mensch und natürlich auch eher darunter leiden.
Im wesentlichen wurden bisher Inhaltsstoffe, meist Weichmacher, in Kinderspielzeug aus PVC kritisiert. Dies mit dem Hintergrund, dass Kleinkinder pro Kilogramm Körpergewicht doppelt so viel Luft und Staub einatmen, wie ein Erwachsener. Und damit auch z. B. aus Plastikspielzeug ausgasende Weichmacher. Für dieses Kinderspielzeug sind sie inzwischen verboten.
     
PVC findet sich jedoch in vielen Haushaltsartikeln wieder. Eine neue Studie aus Norwegen und Untersuchungen der Verbraucherzentrale Brühl zeigen die Gefahren auf, die von diesem Material ausgehen können.
3.754 Neugeborene wurden in Oslo untersucht, von denen 251 Kinder an Asthma litten. Die Studie des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit zeigte eindeutig, dass das Asthmarisiko eindeutig von der Menge an Weichmacher-haltigem PVC abhing. Je mehr Wohn- und Baumaterialien aus PVC in einer Wohnung zu finden sind, desto größer ist das Risiko für Kleinkinder, an Asthma bronchiale zu erkranken.
Als möglicher Auslöser wurde in einer Folgestudie der Weichmacher Diethylhexylphthaltat (DEHP) ausgemacht. DEHP gast aus und belastet die Raumluft. Es lagert sich ebenfalls im Hausstaub ab. Hier wurden bis zu drei mal so hohe Belastugen festgestellt als durch das Ausgasen - ein Umstand, der bisher wenig Beachtung fand.
Dass Weichmacher sich auch bei Wasser-, Speichel- oder Fettkontakt auslösen können, darauf weist die Verbraucherzentrale Brühl hin.
Die konkrete Empfehlung kann hier nur lauten:

  • Vermeiden Sie Produkte aus PVC (Plastikspielzeug, Gummistiefel, Duschvorhänge, Badzubehör).
  • Informieren Sie sich genau beim Kauf von Baumaterialien. Bodenbeläge, Tapeten und Farben können Weichmacher enthalten. Produkte, die mit dem "blauen Engel" ausgezeichnet sind, sind definitiv ohne Weichmacher.
  • Computer, Fernseher, Kopierer und andere Elektrogeräte wie auch Autos und Matratzen können Kunststoffbestandteile mit Weichmachern oder anderen schädigenden Zusätzen (bromierte Flammschutzmittel) beinhalten. Auch hier hilft der "Blaue Engel" weiter oder ein Blick in Testergebnisse der Zeitschrift Ökotest, die gerade solche Details bei der Auswertung in der Regel beachtet.

Zurück